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Konsensrichtlinien

Damit sich alle auf meinen Veranstaltungen wohl fühlen, ist es wichtig, dass alle Menschen eine ähnliche Sprache sprechen, wenn es darum geht, miteinander in Interaktion* zu treten. Da wir alle aus unterschiedlichen Communities kommen, unterschiedliche Erfahrungsschätze haben und auch unterschiedliche Erwartungen an diese Events mitbringen, möchte ich euch ein paar Richtlinien mit an die Hand geben, um ein möglichst harmonisches Miteinander zu ermöglichen.


*Ich nutze Interaktion als Synonym für Fessel-Situationen als auch für Nicht-Fessel Situationen, die zwischen zwei oder mehreren Menschen entstehen können

Einvernehmen

01

Berührt Menschen nur mit ihrer ausdrücklichen Zustimmung.

Hier wird vor dem Handeln gefragt, nicht umgekehrt – unabhängig davon, ob es um eine alltägliche Interaktionen oder eine Interaktion beim Fesseln oder geht.

02

Niemand darf zu einer Handlung, Aktivität oder Interaktion gedrängt oder überredet werden.

Die Person muss sich freiwillig und ohne Druck oder Zwang für eine Interaktion entscheiden.

03

Um sich für eine Interaktion entscheiden zu können, also Konsens geben zu können, ist es notwendig, dass die Einwilligung auf informierter Basis gegeben wird.

Das bedeutet, dass eine Person alle relevanten Informationen erhalten hat, die notwendig sind, um eine fundierte Entscheidung zu treffen, und dass sie diese Informationen verstanden hat, bevor sie zustimmt oder ablehnt. Das können in einem kinky Kontext zum einen die Absichten und Erwartungen der anderen Person(en) sein oder Risiken, die mit der Praktik einhergehen.

04

Reale Machtstrukturen können dafür sorgen, dass die Beurteilungs- und Einwilligungsfähigkeit eingeschränkt ist.

 

Behaltet im Blick, dass verschiedene Erfahrungslevel, sozialer Status oder Bekanntheitsgrad zu realen Machtdynamiken führen, die nicht immer auf den ersten Blick erkennbar und gewünscht sind. Interagiert nur mit Menschen mit denen ihr euch wirklich wohl fühlt und nicht nur weil sie eine wichtige Aufgabe in der Community übernehmen oder sie besonders gut in etwas sind.

05

Um einwilligungsfähig zu sein, müssen Personen in einer physischen und mentalen Verfassung sein, um eine informierte Entscheidung treffen zu können.

 

Top- oder Subspace, Drogenkonsum o.Ä. Zustände können die Entscheidungs- und Zustimmungsfähigkeit einschränken.

06

Konsens kann jeder Zeit wieder entzogen werden.

 

Es ist ok, in einem Moment Konsens zu geben und kurz darauf zu merken, dass etwas doch nicht (mehr) gewollt ist. Bei einem Konsens Entzug oder Abbruch (z.B. in Form von Safewörtern) muss diese Form der Interaktion sofort beendet werden.

07

Konsens muss immer wieder aufs Neue eingeholt werden.

 

Wenn das Gegenüber einmal Konsens zu etwas gegen hat, bedeutet es nicht, dass die Person bei der nächsten Begegnung "automatisch" wieder Konsens geben würde.

09

Konsens ist nicht übertragbar.

 

Nur weil eine Person zu Interaktion x zugestimmt hat, heißt dies nicht, dass alle weiteren Interaktionen auch in Ordnung sind.

Klare Kommunikation & Grenzen:

01

Jede*r Einzelne trägt die Verantwortung für sich selbst und dafür, seine Bedürfnisse und Grenzen klar zu kommunizieren.

 

Selbst wenn es schwierig sein mag, "Nein" zu sagen – nutzt eure Stimme, um eure Gefühle auszudrücken. Eine klare Kommunikation hilft, Missverständnisse und ungewollte Situationen zu vermeiden.

02

Erschafft eine Umgebung, in der es anderen leicht fällt, ihre Bedürfnisse und Grenzen zu kommunizieren.

 

Seid aufmerksam, interpretiert Körpersprache und lasst Menschen den Raum, um sich ihrer eigenen Gefühle bewusst zu werden.

03

Nur "Ja" heißt "Ja".

 

Wenn eine Person unsicher ist, vielleicht zögert oder gar nichts sagt, bedeutet das "Nein". Ein "Nein" ist keine Ablehnung, sondern kann verschiedene Gründe haben. Ein "Nein" ist ein vollständiger Satz, und Menschen müssen nicht erklären, warum sie (gerade) kein Interesse haben. Respektiert dies, nehmt es nicht persönlich und schätzt die Fähigkeit der Person, ihre eigenen Grenzen zu setzen und auszusprechen.

04

Achtet auf eure körperliche und mentale Gesundheit während des Events.

 

Das bedeutet ausreichend Essen und Trinken sowie die Fähigkeit, sich aus überfordernden Situationen zurückzuziehen und Pausen einzulegen.

Du brauchst Hilfe?

Eure Sicherheit und euer Wohlbefinden hat oberste Priorität für mich. Falls ihr je das unangenehme Gefühl habt, dass sich eine Person, die an meinen Veranstaltungen teilnimmt, von mir unterrichtet wird oder von mir als lehrende Person eingeladen wurde, in einer übergriffigen oder missbräuchlichen Weise verhält, oder wenn es Übergriffe auf den Veranstaltungen selbst gibt, zögert bitte nicht, euch umgehend an mich zu wenden. Ich werde jeden Fall ernst nehmen, mit absoluter Vertrautheit euren Fall behandeln und gemeinsam mit euch nach Lösungen suchen, um angemessen auf solch eine Situation zu reagieren und wieder einen sicheren Ort für alle Betroffenen zu schaffen.

 

Ihr könnt euch sowohl persönlich an mich wenden oder auch via Mail (an mieneko@gmx.de) oder via Telegram (@MieNekoRope).

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